Die Geschichte

Das Wasserfahren in Zürich

Im Mittelalter waren die Wasserwege, trotz Stromschnellen, die sichersten und schnellsten Transportwege.
Auch militärisch-strategisch hatten die Wasserwege natürlich immer eine grosse Bedeutung. Das Wasserfahren ist daher nach wie vor eine wichtige militärische Disziplin.

Die Geschichte des Limmat-Club Zürich: Die ersten 100 Jahre

Verschiedene Todesfälle durch Ertrinken in der Limmat haben Jakob Huber im Alter von 25 Jahren dazu veranlasst, im Jahre 1869 einen Verein zu gründen, dessen Mitglieder in der Lage waren, bei solchen Unglücksfällen Hilfe zu Wasser zu leisten.

Am 12. Juni 1869 haben dann 14 junge Zürcher um Jakob Huber den Limmatclub gegründet. Vorerst konnte die Stadtpolizei dazu bewogen werden, 3 ihrer Notschiffe zu Trainingszwecken zur Verfügung zu stellen.

Bis im März 1870 wurde genügend Geld für 5 voll ausgerüstete Schiffe gesammelt. Das waren damals knapp 800 Franken. Das Finden eines zentralen Standplatzes erwies sich aber noch als schwierig. So wurde beschlossen, wenigstens die Fahrübungen gemeinsam abzuhalten, um durch ein vereintes Auftreten Werbung für den noch jungen Verein machen zu können. Als Übungsabende wurden der Montag und der Donnerstag bestimmt; eine Regelung, wie wir sie heute noch kennen.

Im Juni 1882 wurde die Anschaffung der ersten Vereinsfahne beschlossen. Damals schon in den Farben des Zürcher Wappen, gehalten vom Züri-Leu. Und damals schon mit der Inschrift "Dem Elemente zum Trutz, dem Menschen zum Schutz".

Der Limmat-Club erfreute sich einer grossen Beliebtheit, nicht zuletzt dank der Tatsache, dass regelmässig von der Rettung Ertrinkender berichtet werden konnte.

Im Mai 1901 konnte mit der Stadt ein Vertrag betreffend Schopfmiete an der Schipfe abgeschlossen werden. Mit dem Bezug dieser Räumlichkeiten war auch die Frage eines zentralen Ankerplatzes für die Schiffe, welche bis dahin noch über die ganze Limmat verteilt waren, bestens gelöst.

Den ersten Weltkrieg hat der Limmat-Club, inzwischen eine feste Grösse in der Stadt Zürich, ebenso überstanden, wie die Abspaltung einiger Aktiver Wasserfahrer, die 1925 einen eigenen Verein, den Nautischen Club Zürich gründeten. Diesem Austritt ging ein grober Streit voraus und es dauerte auch längere Zeit, bis sich das Verhältnis zwischen diesen beiden Clubs normalisierte.

Von grösseren Unfällen war der Limmat-Club nicht ganz verschont. So ertranken im Juni 1943 sechs Mitglieder bei einem Unglück auf der Reuss beim Ottenbacherwuhr. Das Langschiff war auf Eisenpfähle gelaufen und zerbrach trotz fieberhaften Anstrengungen der Schiffsleute. Nach dem Krieg wurde in Ottenbach ein Gedenkstein für die verunglückten Kameraden eingeweiht.

Eines der eindrücklichsten Erlebnisse war wohl die Strassburgfahrt 1946, durch ein vom Krieg zerstörtes Elsass. Die Worte fehlen, um die Herzlichkeit zu beschreiben, mit der die Zürcher in Strassburg empfangen wurden. Eine Fahrt, die sehr stark zur Verbundenheit von Zürich und Strassburg beigetragen hatte.

Nachdem das deckte Brüggli und der untere Schutz im Zuge der Seeregulierung und den Strassenneubauten im Bahnhofquartier 1950 zum Opfer fielen, verschwand auch für den Limmat-Club Zürich eine der Hauptattraktionen für Wasserfahrer, das Befahren von Stromschnellen innerhalb der Stadt. Noch im gleichen Jahr konnte jedoch ein zusätzliches, neues Fahrdepot, mitsamt idealem Trainingsgelände davor, weiter unten beim Sihlquai bezogen werden.

Headerbild 'Decktes Brüggli' Baugeschichtliches Archiv der ETH Zürich, Foto Hans Gemmerli

Eckdaten

1869:
Gründung

1893:
Erste Strassburgfahrt (später Hirsebreifahrt)

1901:
Bezug der Schipfe

1907:
Gründer Jakob Huber verstorben

1925:
Abspaltung des Nautischen Club Zürich

1943:
Tödliches Unglück auf der Reuss

1946:
Erste Strassburgfahrt nach dem Krieg

1950:
Bezug des Depots Sihlquai

Limmat Club zu Anfangsszeiten

Limmat Club festlich in Zürich unterwegs

Limmat Club in Aktion

Limmat Club grüsst

Limmat Club festlich

Limmat Club mit Damen an Bord

Limmat Club unterwegs